Institute der großen Forschungsgemeinschaften, Unternehmen und Universitätsmedizin bauen binnen kürzester Zeit neue Netzwerke auf – Wissenschaftsministerium signalisiert Unterstützung
Sachsens Forschungs- und Wissenschaftslandschaft stellt in Zusammenarbeit mit den Unikliniken und anderen medizinischen Einrichtungen derzeit ein großes Helfernetzwerk auf die Beine. Institute tauschen sich aus und unterstützen sich gegenseitig. Dazu gehört unter anderem die Bereitstellung von Schutzkleidung und Atem- und Gesichtsschutzmasken. Diese werden in den Krankenhäusern dringend gebraucht, insbesondere wenn die Zahl der Corona-Patienten, die in der Klinik behandelt werden müssen, weiter ansteigt.
Binnen kürzester Zeit haben sich Forschungseinrichtungen und Unternehmen vernetzt oder nutzen bestehende Netzwerke um konkrete Hilfsangebote zu entwickeln.
Unter anderem setzt die Forschungsallianz DRESDEN-concept in Kooperation mit dem Branchenverband für Biotechnologie und Medizintechnik biosaxony e.V. auf den 3D-Druck um beispielsweise Gesichtsschutzmasken für medizinisches Personal herzustellen. Fast 50 3D-Drucker sind hier aktuell im Einsatz. Auch die Industrie beteiligt sich intensiv an diesem Vorhaben: Stellvertretend genannt seien Sander-Kunststofftechnik aus Dresden, die ebenfalls kostenfrei die Maskenhalter im 3D-Druck fertigen, und die Spezi-Pack Karl Spethmann GmbH aus Klingenberg, welche die Visiere kostenfrei zur Verfügung stellt.
Eine enge Zusammenarbeit gibt es auch zwischen dem Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik und dem Universitätsklinikum Dresden. Institutsmitarbeiter nähen Atemschutzmasken, weitere unterstützen bei der Labordiagnostik direkt in der Uniklinik oder haben sich bereits als Personal für den Notfall an der Uniklinik Dresden registrieren lassen.
Auch die Unterstützung und Behandlung der durch Covid-19 besonders gefährdeten Krebspatienten läuft auf Hochtouren. Das Nationale Zentrum für Tumorerkrankungen Dresden (OncoRay) und das Deutsche Konsortiums für Translationale Krebsforschung am Standort Dresden arbeitet sehr eng mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und dem Krebsinformationsdienst zusammen.
Das Helmholtz-Zentrum Dresden Rossendorf (HZDR) unterstützt die Kliniken unter anderem mit Hygieneartikeln, Schutzmasken und Ausrüstung.
In Leipzig stehen das Fraunhofer Institut für Zelltherapie genauso wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung im engen Austausch mit der Uniklinik.
Und auch jenseits der großen Ballungszentren ist die Unterstützung enorm. Etwa in Görlitz: Hier helfen die Molekularbiologen des Senckenberg Naturkundemuseums beim örtlichen Gesundheitsamt mit, Corona-Tests umzusetzen.
»Ich bin für die Unterstützung und die exzellente wie pragmatische Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Institutionen sehr dankbar und sage ihnen meine volle Unterstützung zu. Es ist beeindruckend zu sehen wie viel auch kurzfristig möglich ist und welche Kraft das gemeinsame Engagement entfaltet.”, sagte Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow.
Quelle: Pressemitteilung vom SMWK vom 27.03.2020
Eine Leipziger Biotechfirma stellt auf der Alten Messe ein künstliches Enzym her, das in der Impfstoff-Produktion gegen das Coronavirus zum Einsatz kommt. Die Nachfrage nach „Denarase“ hat sich in den vergangenen Wochen mehr als verdopp
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit 150 Millionen Euro den Aufbau eines Forschungsnetzwerks, um die Forschungsaktivitäten der deutschen Universitätsmedizin zur Bewältigung der aktuellen Pandemie-Krise zu bündeln und zu stärken. Die Initiative ist von dem Charité-Vorstandsvorsitzenden Professor Heyo K. Kroemer und dem Direktor der Charité-Virologie, Professor Christian Drosten, ausgegangen.