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Karliczek: BioNTech-Gründerpaar Türeci/Şahin ist ein Hauptgewinn für die Gesundheitsforschung in Deutschland

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 19. März den beiden Wissenschaftlern Özlem Türeci und Uğur Şahin das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

An der Zeremonie im Schloss Bellevue nahm auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Die beiden Forschenden sind Gründer des Biotech-Unternehmens und Impfstoffherstellers BioNTech aus Mainz. Mit der Verleihung wurden sie für ihre Verdienste bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen COVID-19 ausgezeichnet. Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Mit der heutigen Auszeichnung werden zwei ganz herausragende Forscherpersönlichkeiten geehrt. Unternehmerische Forschende wie das Ehepaar Türeci/Şahin nehmen die Sache selbst in die Hand. Sie übernehmen Verantwortung, weil sie an sich glauben und an ihren Forschungserfolg. Dieser Geist ist der Motor unseres Fortschritts und damit Gold wert für das Innovationsland Deutschland. Ich gratuliere Özlem Türeci und Uğur Şahin ganz herzlich zum Erhalt des Großen Verdienstkreuzes mit Stern.

Sie beide haben zusammen mit den Forschenden bei BioNTech in sehr kurzer Zeit den ersten in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff gegen COVID-19 entwickeln können. Grundlage für diese außergewöhnliche Leistung war ihr großes Wissen in der mRNA-Technologie, das beide Wissenschaftler durch ihre bisherige Forschungsarbeit in diesem Bereich gewonnen haben. Ausschlaggebend war aber auch ihr Engagement und ihr unermüdlicher Forscherdrang, der sie zu diesem Erfolg geführt hat.

Das Ehepaar Türeci/Şahin ist durch seinen Mut und seine Tatkraft ein großes Vorbild gerade für junge Forschende – als Forscherpersönlichkeit, aber auch als Unternehmer. Durch ihren Erfolg in der Impfstoffentwicklung sind sie quasi über Nacht weltweit bekannt geworden. Özlem Türeci und Ugur Şahin sind damit ein Aushängeschild für den exzellenten Forschungsstandort Deutschland.

Ich freue mich, dass ich als Bundesforschungsministerin das Ehepaar Türeci/Şahin bei der Entwicklung des BioNTech-Impfstoffes mit unterstützen konnte. Durch unser Sonderprogramm zur Beschleunigung der Impfstoffentwicklung gegen COVID-19 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) BioNTech für die Entwicklung seines Impfstoffes insgesamt 375 Millionen Euro bereitgestellt. Und auch in der Gründungsphase konnte das Unternehmen bereits 2008 von einer Förderung durch das BMBF profitieren.“

Hintergrund:

Prof. Dr. Ugur Şahin ist Vorstandsvorsitzender des Mainzer Unternehmens BioNTEch SE. Seine Ehefrau Dr. Özlem Türeci ist Vorstand Medizin bei BioNTech. BioNTech ist ein Biotechnologie-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien für einen patientenspezifischen Ansatz zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten spezialisiert hat. Neben der vielfältigen Onkologie-Pipeline entwickelt BioNTech gemeinsam mit Partnerunternehmen verschiedene mRNA-Impfstoffkandidaten für eine Reihe von Infektionskrankheiten. Der COVID-19-Impfstoff COMIRNATY® (bekannt als BNT162b2), den BioNTech gemeinsam mit dem amerikanischen Pharmaunternehmen Pfizer entwickelt hat, hat am 21. Dezember 2020 durch die Europäische Kommission für die Europäische Union eine bedingte Marktzulassung erhalten.

Zur Beschleunigung der Entwicklung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 hat das BMBF ein Sonderprogramm mit insgesamt bis zu 750 Millionen Euro für die Jahre 2020 bis 2021 aufgelegt. Im Rahmen dieses Sonderprogramms werden für die Impfstoffentwicklung von BioNTech insgesamt 375 Millionen Euro bereitgestellt.

Im Laufe der letzten Jahre ist das Unternehmen BioNTech mehrfach durch das BMBF gefördert worden. Durch zwei Förderungen im Rahmen der Gründungsoffensive Biotechnologie (GO-Bio), mit der das BMBF gründungswillige Forscherteams in den Lebenswissenschaften unterstützt, hat das BMBF 2007 bis 2013 mit insgesamt 4,1 Millionen Euro die Gründungsphase von BioNTech maßgeblich mit unterstützt. Ziel des GO-Bio Projektes war es, optimierte RNA-Impfstoffe zur Immuntherapie von Krebserkrankungen zu entwickeln. Eine weitere Förderung erhielt BioNTech im Rahmen einer Firmengruppe durch das Cluster „Ci3- Cluster für individualisierte Immunintervention“, das von 2012 bis 2017 als Gewinner des Spitzencluster-Wettbewerbs des BMBF gefördert wurde. Zudem profitierte das Unternehmen von weiteren Projektförderungen durch das BMBF.

Quelle: Pressemitteilung Bundesministerium für Bildung und Forschung vom 19.03.2021


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