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Uniklinik Leipzig: Hochauflösende Bilder bei stark reduzierter Strahlendosis

Die “Interdisziplinäre zentrale Endoskopie” am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) hat Ende des Jahres ein neues, hochmodernes Röntgengerät in Betrieb genommen. Es liefert für ERCP-Untersuchungen, also endoskopischen Eingriffen zur Röntgen-unterstützten Untersuchung und Behandlung der Gallengänge, hochauflösende Bilder trotz niedriger Strahlendosis. Die Dosis an Strahlung, der Patient:innen ausgesetzt sind, hat sich gegenüber dem Vorgängermodell sogar halbiert.

Die alte Anlage war zwölf Jahre lang in Betrieb gewesen. Der Einbau des neuen Geräts dauerte fünf Monate – bei laufendem Betrieb. Eine Interimslösung funktionierte ohne Einschränkungen für die Patient:innen.

“Wir haben die Chance genutzt und auch gleich den Behandlungsraum umgebaut und so für bessere Arbeitsbedingungen gesorgt”, berichtet Dr. Jürgen Feisthammel, Ärztlicher Leiter der “Interdisziplinären zentralen Endoskopie” des UKL. Der Bildsensor des neuen Geräts sei – ähnlich wie bei modernen Digitalkameras – viel empfindlicher als beim bisherigen Modell. Dies erlaube einerseits eine Untersuchung mit geringer Strahlendosis, andererseits könnten durch die gute Bildauflösung auch Details gut erkannt werden, erklärt er. Die Investition von 1,3 Millionen Euro für Gerät und Umbau sei komplett vom Freistaat Sachsen aus Landesmitteln übernommen worden.

Nach den ersten Wochen Arbeit mit dem neuen Röntgenapparat zeigt sich Dr. Feisthammel sehr zufrieden: “Für die Arten von Gallenwegseingriffen, die wir vornehmlich durchführen, ist dies das absolute Top-Gerät. Es hat unsere Vorstellungen erfüllt, die Arbeit macht Spaß.” Nur noch die Hälfte der bisher benötigten Strahlendosis sei nun notwendig, betont der UKL-Experte, “das ist gut für unsere Patient:innen, aber auch gut für unsere Mitarbeiter:innen.”

Dr. Feisthammel und das Team der Endoskopie setzen das Röntgengerät in erster Linie für sogenannte ERCP-Untersuchungen ein. Damit können zum Beispiel Gallengangssteine entfernt oder auch Gallengangstumore behandelt werden. Bei Letzteren sind die Gallengänge blockiert, die Galle kann nicht abfließen. Hier setzen die Mediziner:innen beispielsweise Stents ein, also kleine Röhrchen, durch die die Galle wieder gut abfließen kann. Möglich sei auch, die Tumore zum Beispiel durch Laser oder Hochfrequenzstrom zu behandeln, berichtet er. Bei ein bis zwei Stunden Behandlungsdauer pro Person bedeutet das mit dem neuen Apparat vier oder fünf Patient:innen am Tag.

Quelle: Pressemitteilung Universitätsklinikum Leipzig vom 27.12.2023


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